Heike Israel - über mich:
1976 in Hamburg geboren, machte ich nach meinem Schulabschluss eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin an der Fachschule für Sozialpädagogik in Pinneberg. Schon in jungen Jahren war ich vom Voltigiersport fasziniert. Im Alter von 16 Jahren bekam ich die Gelegenheit, meine ersten Erfahrungen als Trainerin im Voltigiersport zu machen. Daraus resultierte mein Berufswunsch mit Kindern zu arbeiten.
Ich selbst hatte die Gelegenheit, bis zur zweithöchsten Leistungsklasse zu voltigieren und auch Mannschaften bis zu dieser Leistungsklasse zu trainieren.
Da mir die starke Orientierung an Leistung im Voltigiersport hinderlich war, und das Erlebnis auf und mit dem Pferd ein zentraler Wert für mich ist, hatte ich den Wunsch „das Erlebnis Pferd“ für jeden zugänglich zu machen, egal welche Voraussetzung er mitbringt.
Aus diesem Grund absolvierte ich 2014 eine Zusatzausbildung zur Reit und Voltigierpädagogin beim Deutschen Kuratorium für heilpädagogisches Reiten.
2023 folgte eine Zusatzqualifikation in der Psychomotorik bei P.E.S.I.R.
2024 erwarb ich die heilpädagogische Zusatzqualifikation an der Fachschule in Alsterdorf
Inklusive Voltigiergruppe
In dieser Gruppe vereinen sich die Aspekte der „heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd“ und der“ Psychomotorik“.
Das heilpädagogische Voltigieren macht sich zu Nutze, dass ein Pferd eine große Faszination auf den Menschen ausübt. Zum einen suggeriert es Größe, Kraft und Stärke, zum anderen Durchsetzungsvermögen. Es ist neugierig und geht ohne Vorbehalt auf den Menschen zu. Es gibt das Gefühl, gemocht zu werden und vermittelt Wärme und Geborgenheit.
In der Psychomotorik geht man davon aus, dass die Psyche und die Motorik gemeinsam für ein gutes Selbstbild, Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit sorgen. Dies sind die Grundlagen für gute Entwicklung und bilden die Basis fürs Lernen.
Warum also diese Gruppe:
Das Leben wird immer schneller, der Konsum von Medien bestimmt unseren Alltag, ein Termin folgt dem Nächsten. Auch unsere Kinder sind von dieser Schnellen Welt nicht sicher. Sie verbringen die Meiste Zeit des Tages in der Kita oder Schule, werden nachmittags noch in den Sportverein oder zur Musikschule gefahren. Termine bestimmen ihren Alltag. Ein ständiger Leistungsdruck dominiert ihr Leben.
Bewegung wird immer weniger, aber was für Auswirkungen hat das alles auf unsere Kinder?
Wir sehen sie oft und leider immer öfter:
Kinder mit herausfordernden Verhalten. Sie verstoßen gegen die Regeln, schubsen, hauen, streiten. Wo sie sind, weinen andere Kinder, oder es geht etwas kaputt. Sie finden kaum Freunde, aber um sie herum, ist immer was los.
Kinder, die sich nicht von ihren Eltern trennen können, die sich im Alltag kaum zurechtfinden. Man muss ihnen jeden Tag aufs Neue sagen, was als nächstes zu tun ist, obwohl sie den Gruppenalltag kennen. Große Höhe macht ihnen Angst. Vor der großen Gruppe spreche sie nicht, halten kaum Blickkontakt und fallen im Gruppenalltag kaum auf.
Kinder, die immer um Hilfe bitten, ständig kommen und „petzen“, weinen, wenn es zu voll und zu laut ist. Bei der kleinsten Herausforderung brechen sie regelrecht zusammen und am sichersten fühlen sie sich in der Nähe eines Erwachsenen.
Was unterscheidet uns von einer Leistungsgruppe:
Das Pferd bietet Körperstimulationen fernab von jedem Leistungsgedanken.
Die Kinder bekommen die Möglichkeit wieder selbstbestimmt zu handeln. Es geht nicht darum, wie ich eine Übung turne, sondern, dass ich sie turne.
Die Richtlinien im Voltigieren sind starr. Kinder wollen bewegen, konstruieren, ausprobieren. Sie lernen aus dem Erlebten, miteinander und voneinander.
Hierbei kommen alle Sinne zum Einsatz. Z.B. durch das gegenseitige Helfen aufs Pferd, dass sich selbst hochziehen, spüren sie ihre Gelenke und Muskeln und somit ihren ganzen Körper bis in die Tiefe.
Durch das Turnen auf dem sich bewegenden Pferd, wird der Gleichgewichtssinn geschult.
Das Fell des Pferdes und deren Körperwärme senden der Haut eine Fülle an Reizen.
So werden ständig alle Sinne bedient. Das Kind darf selbst erleben und gestalten. Der Erwachsene nimmt sich hierbei zurück und gibt dem Kind Zeit und Raum, sich auszuprobieren. Es gibt kein richtig und kein falsch, Erfolg und Misserfolg dürfen erlebt werden und es muss nicht für jedes Problem sofort eine Lösung gefunden werden. Neugierde und Freude am eigenen Handeln stellt sich hierbei ganz von selbst ein.
Durch diese Selbstwirksamkeit werden Emotionale Handlungsfähigkeiten geschult, kognitive Fähigkeiten erweitert und das Selbstbewusstsein gestärkt.
Die soziale Kompetenz steigt durch die Arbeit mit dem Tier und das gemeinsame Erlebnis in der Gruppe. Der Abbau von Aggressionen und Antipathien gehört ebenso zu den positiven Begleiterscheinungen, wie das Erlernen von kooperativen Verhalten.
Die Kinder erschaffen so, ihr ganz eigenes Bild von der Welt. Sie werden handlungsfähig und selbstsicher. Es gibt keine Probleme, sondern nur neue Herausforderungen. Also packen wir es an und stürzen uns in ein nie aufhörendes großes Abenteuer.